Grün, grün, grün sind alle meine Kleider...
grün, grün, grün ist alles was ich hab - darum lieb ich alles, was so grün ist, weil mein Schatz ein Jäger ist...
Ist natürlich gelogen. Wenn ich es recht überlege besitze ich bestenfalls drei grüne Kleidungsstücke (ist nicht so die Farbe für Blondinen, wir sehen darin immer gleich so angeschimmelt aus) und mein Schatz ist auch kein Jäger. Dafür bin ich seit über zwanzig Jahren Vegetarierin, und bevor hier die grundsatzethischen Debatten losgehen komme ich lieber zum wirklich wichtigen Thema, nämlich der Frage nach dem Farbcode einer Hochzeit.
Viele Paare sitzen oft so ein wenig verzweifelt vor mir, wenn sie noch ganz am Anfang der Planungen für ihre Feier stehen und tausend Fragen offen sind.
Regel Nummer eins für die Planung einer Hochzeit: Ihr müsst Entscheidungen treffen! Das ist eine harte Erkenntnis angesichts der Tatsache, dass es mittlerweile eine unübersichtliche Anzahl von Optionen und Möglichkeiten gibt. Denn dieser Fakt ist unumstößlich: Wer sich für das eine entscheidet, entscheidet sich gleichzeitig auch immer gegen tausend andere Sachen. Oder anders: Du kannst nicht alles haben, baby. Wer es dennoch versucht, wird in einem konfusen Hochzeitsetwas landen, das wie gewollt und nicht gekonnt aussieht und sich auch so anfühlt. Besonders für die Augen, und glaubt mir: Das wollt Ihr nicht. Eurem Fotografen tut Ihr übrigens auch einen Gefallen.
Mein Rat an dieser Stelle: Wer sich nicht sicher ist, welcher Stil zu ihm passt (Klassisch-romantisch? Verspielt-dekadent? Modern-klar? Vintage? Wer denkt sich das alles aus?), kann sich auch mal ganz profan die Frage nach seiner Lieblingsfarbe stellen. Hier wird es nur herausfordernd, wenn die Antwort aus tiefstem Brustton der Überzeugung lautet: Schwarz. Alles andere lässt sich sehr gut händeln und gibt einen wunderbaren Leitfaden durch den Tag. Beispiel gefällig?
Rot ist zum Beispiel eine beliebte Farbe, denn sie funktioniert super zum klassischen Schwarz-weiß-Schema von Bräutigam und Braut. Wenn die Gäste mitspielen, dann gibt das atemberaubende Bilder nicht nur vom Brautpaar.


Sehr schön finde ich auch das helle Lindgrün (oder Apfelgrün?), das zunehmend im Kommen ist. Geschickt kombiniert mit Komplementärfarben aus dem Rotbereich gibt das eine frische, moderne Optik.





Grandios fand ich auch den Mut zur Lieblingsfarbe Pink: Auch hier sind es wieder neben dem Aufbau die Gäste, die das Bild rund machen.






Ganz zauberhaft ebenfalls: Blau-weiß. Von der Einladungskarte über die Blumendeko, den Binder des Bräutigams bis zur Eheurkunde.





Mutig, aber absolut wirkungsvoll ist natürlich die Umkehrung der Verhältnisse: Normalerweise ist es ein absolutes no-go, als Nichtbraut in Weiß (oder Crème etc. pp.) zur Hochzeit zu erscheinen – es sei denn, man hat Grund und Anlass, der Braut so richtig einen mitzugeben. Wie das mit Grandezza funktioniert, lehrt uns die großartige Jane Fonda als Schwiegermonster in gleichnamigem Film.
In besonderen Fällen darf – auf ausdrücklichen Wunsch des Bräutigampaares – nicht nur die Hochzeitsgesellschaft, sondern sogar die Traurednerin weiß tragen. Diesem Umstand verdanke ich sowohl einen rattenscharfen weißen Leinenanzug sowie eine atemberaubende Hochzeit.






Ihr seht: Die Entscheidung für eine Farbe kann die Hälfte der Miete sein. Wer jetzt sagt: Ich habe keine Lieblingsfarbe. Ich kann mich nicht entscheiden! Der wende sich vertrauensvoll an eine Weddingplannerin oder einen Weddingplanner.
Da hilft nur noch der Profi.
